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PC per Telefon anschalten
In der c't 10/2005 im Artikel
,,Switchbox zum ferngesteuerten PC-Einschalten'' war eine kleine Schaltung
abgedruckt, mit der man einen PC über eine analoge Telefondose anschalten
konnte. Die Schaltung ähnelt dieser:
Mac per Telefon einschalten.
Nur funktioniert sie (mit einem PC) nicht. (Ok, ich weiß nicht,
ob sie prinzipiell nicht mit PCs läuft, ich kann aber zeigen, dass es
mindestends einen PC gibt mit dem es nicht geht --- und zwar mit meinem.)
Kurzerhand hab ich eine neue gebaut.
Dabei haben mich ein paar Fragen in Knolle's
Elektronik Forum kurz vorm Wahnsinn gerettet.
Funktionsweise
Die Funktionsweise für den ersten Schaltungsteil ist
hier
nachzulesen.
[1]
Das Klingelsignal ist eine Wechselspannung von ca. 30V bis 60V
(meine Telefonanlage liefert nur 30V). Mit den beiden antiseriell geschalteten
Zenerdioden wird dieses Klingelsignal aus der Betreibsspannung (Gleichspannung)
und anderen Telefonsignalen mit niedriger Spannung herausgefiltert. Nach
oben genanntem Artikel dürfen dazu a- und b-Leitung zur a/b-Buchse nicht
vertauscht werden.
Bei einem Klingelsignal schaltet dann der Optokoppler (CYN17) durch und triggert
einen monostabilen Multivibrator (NE555), der seinerseits einen Transistor für 1 bis
2 Sekunden durchschaltet. Emitter und Kollektor, mit dem Schalttaster verbunden,
schalten den PC (ATX) an.
Der MMV hat folgenden Zweck: der Optokoppler richtet das Klingelsignal zwar
gleich, trotzdem alterniert das Ausgangssignal zwischen 0V und Umax,
da es nicht (z.B. mit einem Kondensator
[2]
) ,,verschmiert'' wird.
Ein MMV ist nun in Schaltteil, dass nach einem Spannungsimpuls am
Eingangspin (hier Nr.2) an seinem Ausgang (Nr. 3) einen Rechteckimpuls
von definierter Dauer abgibt. So kann das Durchschalten des Kondesators
von den Schwingungen des Klingelsignals unabhängig gemacht werden.
D.h. jedes Signal, das von den Z-Dioden durchgelassen wird, löst
eine Durchschaltvorgang aus, wie auch immer das Signal im Detail
aussieht.
Verdrahtung und Anschluss
Innenansicht des Kästchens (Der Transistor existiert tatsächlich,
die Ecke ist nur etwas schwach belichtet.)
Schaltplan
Ich habe die Schaltung auf einer Lochstreifenplatine aufgebaut. Die Schaltskizze
gibt eine mögliche geometrische Anordnung wieder. Für alle horizontalen
Verbindungen habe ich die Leitersteifen der Platine genutzt.
Über die Anschlüsse in Telefondosen kann man im entsprechenden
Wikipedia-Artikel
nachlesen. Evtl. kann man bei einer TAE-N-Dose auch die a-
und b-Leitungen mit den a2- und b2-Anschlüssen verbinden, so lässt
sich noch ein Telefon an der selben Dose nutzen.
Für den Anschluss an den Computer habe ich den Stecker aus Stecker-
und Buchsenleisten selber zusammengelötet. Der Stecker wird auf
den Anschluss gesteckt, der für den Power-Taster vorgesehen ist.
Dabei ist auf richtige Polarität zu achten. Schließlich wird das
Kabel zum Taster auf den Stecker gesteckt.
Wobei manche Mainboards den Anschluss in zweifacher Ausführung
haben, was das Ganze etwas vereinfacht.
Der 1Megaohm-Widerstand muss evtl. abhängig vom Optokoppler und
der Stärke des Klingelsignals neu dimensioniert werden. Information
dazu findet man unter
einer guten Seite über den NE555.
Stückliste
- IC CYN17 (CYN17F geht auch) bei anderen als CYN17(F)-1, evtl. Widerstand ändern
- IC NE555
- 2 Zener-Dioden 22V
- Diode 1N4148
- Elko 10µF
- 2 Kondensatoren 0,1µF (=100nF)
- 2 Widerstände 10 kOhm
- Widerstand 4700 Ohm
- Widerstand 3900 Ohm
- Widerstand 47 kOhm
- Widerstand 1 MOhm
- Transistor SF828, BC548, SS108 oder ähnlich
- Batterie oder andere Stomquelle
Warnung
Der NE555 ist ein relativ empfindliches Bauteil und kann bei falscher
Beschaltung (und Batterie als Stromquelle) zeimlich schnell heiß werden.
Und zwar so heiß, dass man sich verbrennen kann! Ich spreche aus Erfahrung.
Naja, nach diesen Worten der Warnung:
Viel Spaß
[1]
Mir ist nicht ganz klar was und wieviel davon der Kondensator in der
Schaltung bewirkt. Auch der Beschreibung traue ich nicht in diesem Punkt.
(zurück)
[2]
Meine Versuche mit Kondesatoren waren schrecklich erfolglos. Immer diese
Kondensatoren.
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