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Vom 14.9.-3.10.2012 an der TU-BerlinMontag-Freitag 10-18UhrHiTec-Anwendungen eines klassischen Werkstoffes
Glas in Wissenschaft und Kunst ist eine Ausstellung, die nicht nur das Können der in der Technik tätigen Glasbläser darstellt, sondern auch den Einsatz des Werkstoffes Glas in Technik und Naturwissenschaft zeigt.Die Ausstellung zeigt Fotos von Heidi und Hans-Jürgen Koch: gläserne Nachbildungen von Meerestieren, wie zum Beispiel Quallen, Seeanemonen, Polypen und Radiolarien der böhmischen Künstler Leopold und Rudolf Blaschká, die in der Biologie als Lehrmittel dienen. Die Fotos sind in brillanter Qualität auf Glasplatten gedruckt. Mit großer Freude haben wir vom Naturkundemuseum Berlin Originale zur Verfügung gestellt bekommen, die ausgestellt werden. Die erstaunlich präzisen Nachbildungen von Einzellern, Weichtieren und Polypen rührt daher, dass ein ständiger Austausch zwischen den Künstlern und Naturwissenschaftlern stattfand. In dem zweiten Raum der Ausstellung werden sich Künstler der Glasbrücke Berlin vorstellen. Es wird auch versucht einen breiten Überblick über den Gebrauch von technischem Glas in den Naturwissenschaften zu geben.
Ansprechpartner: Norbert Zielinski, TU-Berlin
Flyer Ausstellung
Carl Bosch Museum von vom 6. August bis 4. November 2012
Carl Bosch Museum, Heidelberg.
Carl Bosch Museum, Villa Bosch, Museum auf Achse, Schulportal TUB
Die Ausstellung wurde vom Carl Bosch Museum Heidelberg als Wanderausstellung konzipiert. Auf acht
Themeninseln informiert sie über die Tradition chemischer Forschung und die Herausbildung des chemischen
Labors, beginnend von der mittelalterlichen Probierkunst bis zum futuristischen Theorie-Labor der Gegenwart.
Sie versinnbildlichen Meilensteine aus der Entwicklung wissenschaftlich-praktischer Tätigkeit.
Ausstellung Glas in Wissenschaft und Kunst
Die Fotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch ab 14.9.2012 Gläserne Geschöpfe des Meeres

Kunstwerke für die Wissenschaft - Glasmodelle wirbelloser Tiere aus dem
Atelier von Leopold und Rudolf Blaschka
Youtube VIDEO Blaschka
Dr. Sabine Hackethal Naturkunde Museum Berlin Link
Fotos: C. Radke, H&H.J.Koch, N. Zielinski
Die Blaschkas stammten ursprünglich aus Nordböhmen. In ihrer Familie wurde die Kunst der Glasbearbeitung
von Generation zu Generation weitergegeben, doch Leopold und sein Sohn Rudolf waren die ersten, die ihr
Handwerk in den Dienst der Naturwissenschaften stellten.
Leopold Blaschka wurde 1822 in Böhmisch Aich
a (heute Český Dub) geboren. Nach seiner Ausbildung als
Goldschmied und Glasbläser wirkte er zunächst in Turnau (heute Turnov) als Glasarbeiter. Hier entstanden
um 1857 die ersten Glasblumen, zunächst aus privatem Interesse, später als erstes Auftragswerk. Prinz
Camille de Rohan (1800-1892) unterstützte Blaschkas Arbeiten und erlaubte ihm, Garten und Gewächshaus
von Schloss Sichrow bei Turnau für seine botanischen Studien zu nutzen. Zwischen 1860 und 1862 fertigte
Rudolf Blaschka für ihn mehr als einhundert Glasmodelle von tropischen Pflanzen, die der Prinz an
verschiedenen Orten ausstellen ließ. Unglücklicherweise sind alle Glasblumen aus den 1860er Jahren
während einer Ausstellung in Liège verbrannt.
Leopold Blaschkas einziger Sohn Rudolf wurde 1857 geboren und begann bereits als 13jähriger in der
väterlichen Werkstatt zu arbeiten. Im Jahre 1863 zogen die Blaschkas nach Dresden und begannen dort bald
mit der Herstellung der ersten zoologischen Modelle. Zunächst bestritten sie ihren Lebensunterhalt noch
hauptsächlich durch die Herstellung und den Verkauf von Laborglaswaren, Augenprothesen für Menschen
und Glasaugen für Tierpräparate sowie von Schmuckwaren. Doch die Anfrage nach ihren Glastieren nahm
immer weiter zu, so daß sie sich in den 80er Jahren ganz auf deren Herstellung konzentrierten.
Zwischen 1863 und 1890 fertigten Leopold und Rudolf Blaschka in ihrer Werkstatt in Dresden-Hosterwitz
Tausende von Glasmodellen mariner Wirbelloser, die sie weltweit an Universitäten und Museen verschickten.
Die Modelle entstanden nach Illustrationen zoologischer Werke und nach eigenen Studien an lebenden Tieren
aber auch nach in Alkohol konservierten Stücken. Ihre Glasmodelle von marinen Wirbellosen verschiedener
Taxa wie Quallen, Seeanemonen, Meeresschnecken, Ringelwürmern, Kopffüßern, Schwämmen oder
Radiolarien wurden in Katalogen angeboten und direkt oder über Agenten vertrieben. Noch heute findet man
ihre Modelle in vielen Sammlungen Europas, Nordamerikas und selbst in Australien und Neuseeland.
Neben den Beobachtungen von Meerestieren auf ihren Reisen über den Atlantik, auf Nord- und Ostsee und
dem Mittelmeer nutzten die Blaschkas die Möglichkeit, in ihrer Werkstatt ein Meerwasseraquarium
einzurichten und ihre Studienobjekte zumindest für einige Zeit lebend und aus nächster Nähe zu beobachten.
Mitte der achtziger Jahre erweiterten die Blaschkas ihr Angebot durch Modelle, die die Entwicklung
verschiedener wirbelloser Meerestiere zeigen. So zeigt eine Modellreihe die Ontogenese des Kalkschwammes
Sycandra raphanus (heute Sycon raphanus Schmidt, 1862). Sie wurde nach Abbildungen einer Arbeit von
Franz Eilhard Schulze (1840-1917) (Schulze 1878) gestaltet und auf ihre Bitte hin von ihm korrigiert und
verändert. Als international anerkannter Spongiologe war Schulze zu dieser Zeit mit der Bearbeitung der
Schwämme der britischen Challenger-Expedition (1872-1876) befasst. Er beauftragte die Blaschkas mit der
Herstellung weiterer detaillierter Schwamm-Modelle und stellte ihnen Probedrucke seiner Tafeln und
mikroskopische Präparate zur Verfügung. Neben der Ontogenesereihe und verschiedenen Gewebeschnitten
boten Leopold und Rudolf Blaschka auch Spiculae verschiedener Glasschwämme an, die ebenfalls auf den
Challenger-Report zurückgehen (Schulze 1887).
Die Berliner Universität bezog ca. 150 Modelle und Modellserien aus ihrem Atelier, 66 haben sich erhalten. Sie
wurden für die Ausstellungen des Naturkundemuseums und die Lehrsammlung des Zoologischen Instituts
angekauft. Auch heute befinden sie sich an zwei Standorten. Die Modelle im Institut für Biologie werden bei
der Ausbildung von Biologen eingesetzt und während der zoologischen Grundvorlesung demonstriert. Der
größte Teil der Blaschka-Sammlung befindet sich im Magazin der Historischen Arbeitsstelle des Museums für
Naturkunde und ist damit für Museumsbesucher nicht zugänglich.
Alle Berliner Blaschka-Modelle entstanden zwischen 1884 und 1889. Im Gegensatz zu den ersten gläsernen
Tieren aus den sechziger Jahren, die noch deutliche Hinweise auf Leopold Blaschkas Arbeit als
Schmuckgestalter zeigen, sind sie ganz eindeutig als wissenschaftliche Modelle angelegt. Während frühe
Modelle noch eher dekorativen Charakter haben und zunächst ausschließlich nach Abbildungsvorlagen aus
zoologischen Publikationen entstanden, zeigen ihre späten Glasmodelle deutlich größere Nähe zu ihren
natürlichen Vorbildern. Sie sind lebensecht gestaltet, anatomisch korrekt und eindeutig ihrem
naturwissenschaftlichen Anliegen verpflichtet.
In den späten 1880er Jahren begannen Leopold und Rudolf Blaschka wieder Glasmodelle von Pflanzen
herzustellen und mit dem Abschluss eines Exklusivvertrags mit dem Botanischen Museum der Universität
Harvard widmeten sie sich ab 1890 ausschließlich der Herstellung von Pflanzenmodellen. Diese „Glasblumen
von Harvard“ sind bis heute ein berühmter Anziehungspunkt für Besucher des Botanischen Museums.
Nur in wenigen Museen weltweit wird ihren Glasmodellen wirbelloser Meerestiere annähernd ebensoviel
Aufmerksamkeit gewidmet und die Ausstellung der Blaschka-Modelle im Museum für Naturkunde ist seit gut
einhundert Jahren die erste Möglichkeit, auch in Berlin ihre faszinierende Ausstrahlung zu erleben.
Dr. Sabine Hackethal
Glaskünstler aus Berlin und Brandenburg

Stiftung Glasbrücke BerlinGlasbrücke
Die Stiftung möchte im weiten Spektrum des Kunstschaffens Mittlerin zwischen den Kulturen und deren
kreativen Potentialen sein. Sie will Möglichkeiten bieten, Talente zu fördern und Kreativität anzuregen. Sie
möchte aber auch die spürbare Distanz der Glaskunst zur allgemeinen Gegenwartskunst überwinden helfen
und dazu den nationalen wie internationalen Diskurs anstoßen. Und nicht zuletzt will sie zu neuen Sichtweisen
in der Glaskunst anstiften.
Prof. Dr. Eva B. Preuss
Glashütte Museum Baruth Reinhold Burger

Das Patent der Thermosflasche/Die RöntgenröhreLink, Reinhold Burger
Die erste Glasinstrumentenfabrik ihrer Art in Berlin, gegründet 1894, beschäftigte vor dem ersten Weltkrieg ca.
40 Mitarbeiter. Der 15jährige Reinhold Burger absolvierte seine Lehre in Berlin bei der Firma C.A.F. Geissler &
Sohn. Danach war er als Glastechniker bei Siemens & Halske tätig. Er trat dann später in seinem Lehrbetrieb
in Berlin als Teilhaber ein, gründete allerdings 1894 seine eigene Firma in Berlin in der Chausseestraße 2E.
Dieser Betrieb, der im Kaiserreich gegründet wurde, überlebte den 1.Weltkrieg, erlebte die Weimarer Republik
und das Dritte Reich, den 2. Weltkrieg und produzierte noch viele Jahre in der DDR. An Anfang produzierte er
zunächst Thermometer und stellte dann im Wesentlichen Röntgenröhren und gläserne Vakuumanlagen her
und hat auch die erste Röntgenröhre in Berlin überhaupt produziert. Diese wurde dann dem fachkundigen
Publikum in der Urania vorgestellt. Auch die TU-Berlin zählte damals zu den Kunden.
Institut für Festkörperphysikifkp.tu-berlin

Gasphasenepitaxie
Duran Group/Laborglasduran-group

Borosilikatglas
Optik Standort RathenowAskania, Oimr

Askania Mikroskope/Optik Museum Rathenow
De Dietrich QVFQVF
1Meter Schuss
CORNINGCORNING
Space Shuttle FensterWikipedia Space Shuttle
Norbert Zielinski, Jörg Döhring 07.2012 (upd 22.9.2012)
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