Das Ende von Markus Pristovsek


Natürlich gab es für die Entdeckung der Grähli eine Belohnung. Dank der zwischenzeitlichen drei Inflationen und der zweimaligen Umstellung des Credits konnte man für die Menge die Grähli als Spielzeugmodell erwerben. Aber zur Abwechslung gab es tatsächlich einen Adressaten für ihre Ladung, der auch den vereinbarten Preis bezahlte.

Auf der Station gab es auch noch einigermaßen preiswerte Ersatzteile, so dass sie entschlossen, hier länger zu pausieren, um Rike zu überholen. Alle Triebwerke sollten bei mehr als 85 % liegen, die gemeinsame Spulenleistung bei mehr als 250 % vorher würden sie nicht fliegen. Und sie ließen sich jeder einen Raumanzug anfertigen, der wirklich passte. Die lange Wartezeit war kein Problem -- die Liegezeit an Tilosus war so billig, dass sie genug Zeit für gründliche Reparaturen hatten, zum anderen konnten sie so auf einen wirklich lohnenden Auftrag in kernnähere Gegenden warten.

Zuerst war Ausmisten angesagt. Und so stapelte sich der Müll und die ausrangierten Bauteile im Laderaum. Überall roch es nach frischer Farbe, Platinen, die sich erst noch einbrennen mussten und metallisch, vom Bohren, Schweißen und Schneiden. Fast hundert Tage arbeiteten sie an Rike. Jetzt fehlten keine Paneele mehr. Die zwei Hauptkommunikationsfasern waren ausgetauscht worden. Alle Lampen brannten und sogar das gebrauchte 3D-Universaldisplay für Navigation war endlich funktionsfähig im Cockpit installiert worden. Die Krönung war der Ausbau von Kiras Kabine zu einer Kabine für zwei Passagiere, einschließlich autonomer Lebenserhaltung. Rike selbst bekam seinen Hauptspeicher verdoppelt.

Sie ließen sich den ordnungsgemäßen Zustand von Rike und den aller Sicherheitseinrichtungen von einem Gutachter zertifizieren. Das kostete zwar wieder 200 Credits, aber dafür würde sie jetzt jede Versicherung sofort versichern, und sie durften legal Passagiere befördern. Das war so nahe an einem geregelten Auskommen wie sie es mit Rike als Schiff überhaupt sein konnten.

Die Krönung des Ganzen war ihre Fracht: 25 Tonnen waren im Laderaum und versprachen einen schönen Gewinn, wenn sie zurück nach Fallerian kämen. Wie Kira ausgerechnet an eine Fracht nach Fallerian kam, hatte sie Marik nicht verraten. Ach, war er stolz auf Kira!

Sie feierten vor der Abreise ausgiebig. Es war das erste Mal, das sie von sich aus eine Versicherungsprämie entrichteten. Mit anderen Worten: Sie flogen jetzt so, wie es normale Unabhängige zu tun pflegten. Sozusagen Stufe Null auf der nach beiden Seiten offenen Leiter gesellschaftlichen Ansehens.

Fallerian war weit. Fünf Sprünge weit, wenn sie die zivilisierte Route nahmen, vier auf der direkten. Sie entschieden sich für die zivilisierte Route, die nur durch bewohnte Systeme führte.

 
Nach zwei Sprüngen waren sie im 3D im Transit an Vorellak vorbei. Marik war wie üblich kurz nach dem Sprung aufgewacht, und hatte sich in die Kombüse geschleppt, um dort Essen zu machen. Noch war er ziemlich in Gedanken, dachte an Ellak. Dort hätte er gerne auch einmal eine Fracht hingeflogen. Ellak war ein exklusiv für Urlaub reserviertes System. Selbst der Vorbeiflug durch das eng benachbarte Vorellak-System kostete sie mehr als 100 Credits.

Während der übliche Krantaauflauf seine Zeit im Ofen verbrachte, duschte er sich und tagträumte dabei von Ellak. Kira wartete schon vor der Tür, als er fertig war. Gähnend drückte sie sich an ihm vorbei in die Dusche. Sie stank schrecklich, mindestens so schlimm wie er selbst vor der Dusche.

Er hatte zwei schöne Teller aus der Manufaktur von Samul in der Hand, doch einem Impuls heraus folgend, deckte er dann lieber zwei fallerianische Schalen auf. Krantaauflauf wurde zwar in der gesamten zivilisierten Welt, auch und besonders gerne von Katzen, gegessen. Aber authentisch war er natürlich nur mit fallerianischem Geschirr und Essstäbchen. Ob sie sich etwas Janx-Geist gönnen sollten? Aber auf nüchternem Magen war das vielleicht keine so gute Idee, den hob er besser auf, wenn Kira wieder einmal kochen musste.

Er lag im Cockpit in wartete auf Kira und den Auflauf und sah einfach nur nach draußen. Dazu lauschte er der Musik der Raumfahrt: Dem ständigen Rauschen der Klimaanlage, dem Knarren, wenn das vordere Korrekturtriebwerk etwas geschwenkt wurde, den Knallen, wenn es kurz zündete, dem fast unhörbar hohem Kreischen von Kreiselpumpen, dem Glucksen in den Leitungen für Wasser, Treibstoff und dem flüssigen Stickstoff für die Partikelfänger und natürlich dem tiefen 10-Hertz-Brummen des Hauptantriebes. Da meldete sich Rike: «Marik, ich empfange ein Schiffsecho, das nicht in der Systemboje enthalten ist. Ohne Kennung.»

«Rike, gegenchecken und an Boje übermitteln. Welche Größe?»

«Marik, Entfernung mehr als 0714. Keine Angabe von Größe oder Typ möglich.»

«Rike, Kurs und Position beobachten.»

Der Auflauf brauchte noch 0070, und er hörte auch noch immer die Dusche laufen. Also startete er den 3D-Projektor. Das rotschimmernde flackernde Bild erschien. Vorellak war ziemlich leer: Ein Doppelsternsystem, nur weit draußen, außerhalb der Sprungpunkte war ein wahres Trümmerfeld von Asteroidengürtel. Einer der Sterne war ein alter Pulsar, die kritische Zone war deutlich markiert. Der andere ein erkaltendender roter Reise. Drei Systembojen waren noch zu sehen und dieser dumme Punkt, der sich langsam ihnen näherte.

Dann spürte er es, noch bevor Rike sich meldete. «Marik, das Schiff ist gesprungen. Die Signatur passt zu einer Sagan Melorian I. Eintrittspunkt war bei 0061,4.»

«Das gefällt mir nicht. Rike, berechne Notsprung, andere Systemseite an den äußersten Rand. Sofort ausführen, wenn Vektor fremdes Schiff auf uns zeigt. Sprungwarnung 0002 vorher.» Er schaltete die Gegensprechanlage zur Dusche ein: «Kira, mach schnell, hier ist ein unbekanntes Schiff. Wir müssen jederzeit mit einem Ausweichsprung rechnen.» Er schnallte sich an. Sein Schwanz zuckte vor Aufregung hin und her, doch sie mussten noch 0120 warten, bis sei ein eigenes Radarbild hätten.

0061,4 nach dem Eintrittspunkt empfingen sie auf drei Frequenzen Ortungspulse, darunter die Anfrage nach einer Kennung. Marik ließ Rike ordnungsgemäß antworten. Egal, wer das draußen war; ein so unbedeutendes Schiff wie Rike wäre kaum interessant. Es sei denn, ihre Ladung wäre ...

Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als Kira ins Cockpit kam. Sie war noch immer leicht nass. Es betonte den athletischen Körperbau von Katzen, auch wenn Kira eher dürr war. Und man sah auch, doch er biss sich auf die Zuge: Jetzt war leider keine Zeit dafür. «Kira, auf welchen Frequenzen läuft das Radar einer normalen Sagan?»

Kira hielt mit dem Abtrocknen inne. «Grr, zwei Modelle. Ich hatte ein baugleiches zum Sagan-Orginal. 7,24 GHz glaube ich. Aber es gab auch noch welche, die nur bei der halben Frequenz arbeiten.»

«Rike, Entfernung und Vektor, wenn 7,24 GHz Ortungsfrequenz ist?»

«Marik, Entfernung jetzt 58,22. Rendezvous in 0200. Springen?»

«Rike, spring!»

Der Raum faltete sich gehorsam um sie. Marik zählte langsam die Zeit. Tatsächlich waren sie 0022 später wieder in 3D.

Kira stand zitternd da, vor Wut und vor Kälte. Ihre Ohren lagen flach am Kopf, ihre Zähne waren gebleckt. «Marik, du Idiot. Meine Augen schließen nicht im 4D, falls du das vergessen hast. Was sollte das also?»

«Uns verfolgt eine Sagan Melorian I ohne Kennung. Vermutlich Piraten.»

Kira fluchte einen ihm unbekannten Katzenfluch. (Fluchen war nichts, das sich Katern schickte, und so fehlten ihm diese elementaren Kenntnisse teilweise.) Egal, es gab Wichtigeres zu tun. «Rike, neuen Vektor für den Sprungpunkt. Bereite Weiterspung vor.»

Kira trocknete sich schnell weiter ab und schnallte sich dann auf der Liege fest. «Unsere einzige Chance sind komplizierte Kursmanöver. Die Plasmafackel einer Sagan reagiert langsam, der Computer ist noch langsamer.»

«Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber wenn ich Pirat wäre, würde ich als erstes die Sagan mit einer echten KI ausstatten.»

«Das macht die Plasmafackel auch nicht schneller. Hey, die sind schon gesprungen.»

Marik sagte nichts. Der SI-OP verriet ihm, dass sie sehr nahe bei ihnen herausgekommen waren.

Kira dagegen arbeitete so fieberhaft am 3D-Display, dass die Bild fast verschwommen wirkten. «Rike, springen!», rief sie.

Und wieder 4D. Er zählte langsam vor sich hin. 0010. Sie kamen am innersten Rand der Warnzone am Pulsar heraus. Ständig feuerten die Korrekturtriebwerke, um zu steilen Feldgradienten auszuweichen. «Kira, was hast du vor?»

Kiras Schwanz schlug hin und her, ihre Zunge hing seitlich herunter; all dies deutete höchste Konzentration an. Ihre Ohren folgten ihren Blicken: der Jagdreflex der Katzen. Sie blickte nicht vom Schirm auf, als sie antwortete: «Wenn wir die Piraten abschütteln wollen und können, dann nur hier. Wenn sie uns nicht verfolgen, dann kann Rike den nächsten Sprung fertig berechnen; wenn sie uns verfolgen, nun, dann sollten wir sie auf Abstand halten können, bis Rike fertig gerechnet hat. Und du erinnerst dich vielleicht, dass die Korrekturtriebwerke einer Sagan nicht auf Dauerbelastung ausgelegt sind.»

«Und unsere?»

«Sind doch gerade erst überholt. Rike, gib mir die Zielgeschwindigkeit und den Vektor für Sprung nach Petterbur, sowie unseren jetzigen Vektor. Bei Übereinstimmung 0004-Warnung, dann springen. Pflaster für uns.»

«Kira, bestätige. 0004 Warnung ist zu lang, nach 0001 ist der Vektor wegen anderer Feldgradienten mit mehr als 70 % Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu korrigieren. Soll ich sofort springen?»

Kira sah auf. «Ok, Rike, Pflaster. Springe sofort, wenn der Vektor stimmt.» Dann beugte sie sich wieder über das Display. Links oben schwebte war ein Polardiagramm mit dem Zielvektor und ihrem eigenen. Und es sah nicht sehr gut aus, sie mussten noch um die halbe Zentralmasse herum. Und sie mussten mächtig beschleunigen.

Ständig feuerten jetzt hart irgendwelche Korrekturdüsen. Es war, als würde dass Schiff geprügelt werden, mal ein Schlag von vorn, seitlich, schräg von hinten und wieder von vorn. Dazu kam dann noch die stetige 1,7 Beschleunigung.

Einen Moment lang dachte Marik an den Krantaauflauf, als er das Geschirr vom Messetisch fallen hörte. «Kira, eigentlich sollten wir essen und pausieren. Zwei Sprünge wären fast acht Tage fasten. So dünn, wie du geworden bist, und so hungrig, wie ich bin»

Sie unterbrach leise: «Hast du eine bessere Idee?»

Er zuckte mit den Achseln. «Ok. Rike, zwei Energieriegel. Rike, alle Schotten schließen. Gibt es so etwas wie Gefechtsalarm?»

«Marik, ich war eine Kriegschiff-KI. Soll ich einen Angriffskurs errechnen, ich habe noch Kapazität frei?»

Sie sahen sich kurz an. Kira sagte als Erste etwas: «Rike, tu es. Gibt ansonsten alles, was da ist, auf die Triebwerke.»

«Kira, bestätigt.»

Marik las inzwischen die Anzeigen auf einem anderen Schirm. «Rike, mit wieviel können die Triebwerke kurz und mittelfristig überlastet werden? Grafisch, bitte.» Die Anzeige veränderte sich prompt. Marik strich schnell mit der Hand über das Display. «Rike, folgendes bitte vorübergehend stilllegen: Wasserwiederverwertung, Beleuchtung und Lebenserhaltung außer Cockpit, Fernscanner 2, Kombüse und Kabinen verriegeln. Weitere Vorschläge?»

«Marik, ich könnte noch mindestens eine Spule aus dem Stand-by herausnehmen.»

«Ok, Rike, alles auf die Triebwerke.»

«Marik, Schiff gesprungen bei 0011. Kommen näher.»

Marik sah auf den Schirm. Pumpe Triebwerk vier bei 500 Kelvin, las er, ohne große Freude.

Marik seufzte. «Rike, Druck auf Triebwerk vier reduzieren.» Das Kreischen der malträtierten Kreiselpumpe wurde etwas leiser. Er blickte wieder auf den Kontrollmonitor. 2,4 Beschleunigung, und dass mit den alten Katzentriebwerken. Er durfte gar nicht daran denken. Jetzt, ohne Nummer vier auf Volllast, waren es nur noch 2,1.

Er sah auf den zweiten Monitor mit der Fehlerliste. Er war gut gefüllt, weitere Meldungen waren vorrätig. Die meisten Meldungen stammten von abgeschalteten Systemen. Das machte ihm ja auch keine Sorgen, schließlich hatte er sie selber ausgeschaltet. Schlimmer waren die Systeme, die wegen Überlast ausgefallen oder reduziert einsatzfähig waren.

Etwas musste sich doch noch abschalten lassen. Aber wirklich alles, was irgendwie entbehrlich war, war stumm. Es blieb nur noch das Lebenserhaltungssystem und die Schutzschirme gegen kosmische Strahlung. Beide waren absolut notwendig.

«Kira, Ich liebe dich.» Sie sah kurz auf und ihm in die Augen. Er lächelte sie an, dann gab er Rike das Kommando: «Rike, Schirme um 25 % reduzieren, Lebenserhaltung auf Notsystem.» Die frei werdende Leistung ging voll an die Triebwerke. Na bitte, 2,8 Beschleunigung. «Damit könnten wird fast einer Sagan Konkurrenz machen!», brüllte er Kira zu. Das die Triebwerke schon bei 121 % Überlast liefen, verschwieg er lieber. Diese Tortur würden sie mit etwas Glück 0050 mitmachen, bevor ungenügende Kühlung eines nach dem anderen dauerhaft schädigen würde.

Sie schüttelte den Kopf. «Rendezvous in weniger als 0200!»

«Rike, kannst du einen Swingby an der Zentralmasse und dann einen Sprung 0,1 Parsec hinter das Trümmerfeld machen?»

Kira sah ihn entsetzt an. «Dazu reicht unsere Abschirmung nicht!»

«Und, hast du eine bessere Idee?» Marik war gereizt. «Ich höre?»

«Kira und Marik. Wir könnten angreifen.»

Marik war platt. Er brauchte einen Moment, bis er sich gefangen hatte. «Angreifen? Womit, Rike, womit?»

Doch Kira antwortete schneller. «Und wissen das die Piraten? Rike, Angriffsvektor, dann Sprung. Ist das möglich.»

Marik sah auf seinen Monitor. «Er rechnet gerade mit 100 % Also gut, und wenn es schief geht, diesmal sind wir wenigstens versichert.» Galgenhumor.

Rike antworte schleppend. «JUNGS, VEKTOR MÖGLICH. HABE ICH GO?»

Die Bedeutung des Satzes blieb Marik zwar unklar, aber das ignorierte er. Später würde er Rike fragen, wenn er dann Zeit hatte. «Rike: Ausführen!»

Einen Moment lang waren sie schwerelos, dann begann der Frachter herum zu schwenken und die Triebwerke feuerten wieder alles, was sie hatten. 2,8 war nicht gerade eine weltbewegende Beschleunigung, wenn man es mit einer Sagan zu tun hatte. Aber 2,8 waren viel für einen normal trainierten Humanoiden. Und ihr Kurs war ein Abfangkurs auf die Sagan zu, so dass sie dort doppelt so stark verzögern mussten. Wenn dort überhaupt Leute an Bord waren, dann waren die bei 5,6 ziemlich fertig, egal welche Rasse sie waren. Wenn die Piraten langsamer verzögern, dann hätten sie einen größeren Vorsprung als jetzt. Auch könnten sie mit 0,5 % Wahrscheinlichkeit mit den Piraten zusammenstoßen. Das wollte sicher niemand. Konnten die Piraten noch stärker verzögern, dann würden sie einfach eingefangen werden. Wenn die Piraten eine Nahwaffe hätten, dann wären sie auch erledigt. Und dann war da noch der Leuchtstrahl des alten Pulsars, dem man unbedingt ausweichen musste, wollte man nicht vom Gammastrahl oder den elektromagnetischen Felder geröstet werden. Ihr Kurs war schon jetzt ein kompliziertes Zickzack durch die Feldlinien.

Die Zeit verstrich. «JUNGS, PIRATEN VERZÖGERN 5,2», meldete sich Rike wieder mit der langsamen Stimme.

Kira nickte. «Es scheint zu stimmen. Um 5,2 seit mehr als 0010.»

«Rike, Notvektor nach Ellak 7 berechnen, sofort ausführen bei kritischer Situation!»

Rike antwortete lange nicht. Gerade wollte Marik den Befehl wiederholen, als Rike knapp: «BESTÄTIGE JUNGS» antwortete.

Kira sah ganz kurz hoch. «Ellak? Du willst uns wohl retten oder ruinieren?»

«Kira, Liebste, ich hoffe nicht, dass wir den Vektor brauchen. Aber Ellak ist das einzig realistische System, wohin wir sofort springen könnten, ohne uns oder das Schiff völlig zu überlasten. Und es ist der einzige Vektor, den wir von hier sofort erreichen können.»

Kira schüttelte ganz leicht den Kopf, doch schwieg. Rike war genug beschäftigt, da sollte man die KI nicht noch durch widersprüchliche Befehle strapazieren. Die Zeit kroch dahin. Sie näherten sich sehr schnell den Piraten. Noch 0024 waren sie jetzt entfernt. Gerade flogen sie wieder ein heftiges Ausweichmanöver, als plötzlich mit einem Knall der Schub ausblieb. «SPRUNGWARN», konnte er noch verstehen, dann verschwanden sie im 4D. Sofort kam der Schub brutal wieder, gerade als er sich das Pflaster auf die Wange hauen wollte. Er verfehlte.

Da sie noch immer mit 100 % Triebwerksleistung flogen, war der Lärm im 4D in kürzester Zeit subjektiv Trommelfell zerreißend, obwohl der Schall schließlich beide Seiten des Trommelfells erreichen sollte. Er schloss die Augen und schaffte es trotz dem Höllenlärms zum ersten Mal einfach im 4D einzuschlafen. Vielleicht weil jetzt der Stress der Verfolgung von ihm abfiel.

 
Der SI-OP weckte ihn mit einem Stich. Fast im gleichen Moment fühlte er einen Stromschlag durch seinen ganzen Körper gehen. Gleichzeitig wurden alle Instrumente dunkel, er hörte wie die Pumpen ausliefen, die Triebwerke waren stumm. Die einzigen Geräusche kam vom Knacken abkühlenden Metalls, dem leisen Zischen der mechanischen Sauerstoffnotversorgung. Die zwei chemischen Notleuchten im Cockpit fluoreszierten, alles andere Licht kam durch die winzigen Bullaugen von fernen Sternen. Immerhin rotierten sie fast nicht, und weil sie noch lebten, schloss er, dass die supraleitenden Spulen der Abschirmung noch unter der kritischen Temperatur waren. Ohne Triebwerke waren sie schwerelos, von Zeit zu Zeit ging ein dumpfes Donnern durch das Schiff, wenn ein schwerer loser Gegenstand irgendwo gegen eine Wand trieb. Er wartete einen Moment, um sicherzustellen, dass er wirklich wach war. Er schüttelte sich. Endlich kam wieder Licht.

Ein Schlag durch das Schiff. Er wurde hart in die Gurte gedrückt, Das Licht blieb wieder ein Zehntel weg. «Rike, was ist los?»

«Heilige Scheiße, Kira, ich glaube» Kira, verdammt, er hatte sie ganz vergessen. Kira lag neben der Stuhl, blutete aus einer Kopfwunde, das Blut klebte als großer Tropen auf ihrem Kopf wie eine Haube, hatte aber ihre Nasenlöcher noch nicht überdeckt, sie atmete noch schwach. Sie hatte ihr Pflaster im Ohr, so dass er nicht sagen konnte ob sie ohnmächtig war, oder nur wie geplant einfach betäubt vom Pflaster. Er saugte mit einem Tuch das Blut etwas weg und versuchte dann, ihr in dem trüben Licht einen Pressverband für die Kopfwunde anzulegen.

Doch schon wachte sie auf. «Garrtio, Grrr.» Sie stöhnte nur. Dann öffnete sie die Augen, schloss sie aber gleich wieder. «Marik?», hauchte sie schwach.

«Kira, ruhig, dich hat es irgendwie aus der Liege gerissen. Wir sind jetzt sicher im 3D.» Jedenfalls hoffte er es.

«Marik, es ist alles dunkel. Meine Augen» Kira wollte sich wieder bewegen.

«Kira ruhig. Alles Systeme sind ausgefallen. Wir haben wahrscheinlich das hohe Feld am Pulsar eingefroren und hierher mitgenommen. Beim Übergang in 3D hat der hohe Feldgradient einen EMP erzeugt.»

«Marik, wir brauchen» Dann dämmerte sie wieder weg. Er schnallte sie vorsichtig auf der Liege fest. Verdammt, jetzt musste er sich wirklich um das Schiff kümmern, wenn sie nicht mit irgend etwas zusammenstoßen wollten. Sie würden jetzt nicht einmal auf Funk reagieren können, nicht einmal ein primitives Funk-SOS konnten sie senden.

Plötzlich kam es aus den toten Lautsprechern: «Warnung: Schiffssysteme werden neu initialisiert.»

Verdammt. Er drosch auf das tote Cockpit. Wieder ruckte es leicht. Marik saß da und kaute auf seiner Unterlippe herum, sein Schwanz schlängelte sich wild hin und her und verriet die Anspannung seines Besitzers. «Rike, verdammt, liebe KI, was ist los?»

Dann kam Rückmeldung: «Marik, es tut gut, dass du mich wieder in ein Schiff eingespielt hast. Es scheint ein Katzenfrachter zu sein. Die Bänke sind allerdings völlig leer, ein Drittel des Speichers ist unbrauchbar, mein ROM scheint teilweise beschädigt. Soll ich übernehmen?»

Scheiße, der EMP, der elektromagnetische Puls hatte die Speicher gekillt. Nur noch das, was in dem alten Petabit-ROM war, hatte den EMP überlebt. Immerhin hatte es Rike/Simon schon einmal geschafft. «KI, äh, Simon, du heißt jetzt Rike. Rike, übernimm die Schiffsysteme. Stelle so schnell wie möglich Lebenserhaltung, Antrieb und Sensoren her.»

«Marik, bestätigt. Ich laufe Check, Dauer vermutlich 9000.»

«Rike, 9000 ist nicht akzeptabel. 1000.»

«Marik, ich tue mein Bestes. Aber ich muss neue Programme schreiben. Vielleicht 3000?»

Auch ein Schlag gegen die zentrale Konsole half da nichts. «Rike, mach so schnell du kannst, Lebenserhaltung an. Standort bitte sobald wie möglich.»

Rike schwieg lange. «Marik, Der Sensortyp ist unbekannt. Sind andere Daten vorhanden? Ich versuche sonst die möglichen 54261 Kommunikationsprotokolle durch.»

«Rike, nimm die Triebwerke. Ich werde Unterlagen suchen.» Marik blätterte er in den wenigen Ausdrucken betreff ihrer Ausrüstung, die er so schnell fand. Nicht dass sie viele davon besäßen. «Rike, die zweite 4D-Scaneinheit ist ein umgebauter Mark-Phaedrus DIVD. Die andere kenne ich nicht.»

«Marik, bestätige Mark-Phaedrus DIVD. Ich habe ein Signal einer Systemboje empfangen. Dieses ist das Petterbur-System, ein Gasriese, zahlreiche Planetoiden. Es gibt eine Station in diesem System.»

«Rike, sind wir in der Boje verzeichnet?»

«Marik, nein. Ich bezweifele, dass man uns hier mit passiver Ortung finden kann. Sendesysteme sind noch nicht einsatzbereit. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass der EMP bemerkt wurde, den wir beim Eintritt ausgelöst haben.»

«Rike, sobald möglich SOS an die Station senden. Und gibt es irgendwas über die Umgebung in der wir sind?»

«Marik, wir sind nicht verzeichnet, und Scannerinformationen sind noch nicht verfügbar.»

Natürlich. Und die Sternkarten waren auch beschädigt oder gelöscht. Petterbur war nicht zu finden. Er muss an den Prüfer denken. ,,Ein guter Pilot hat immer die Hardcopy der durchquerten Systeme dabei." Selbst wenn sie das getan hätten, Petterbur lag nicht auf ihrer Route, daran hätte er sich erinnert.

Da meldete sich Rike wieder: «Marik, wir haben ein Problem. Reaktor liefert 461 % elektrisch. Das heißt, dass der Reaktor überkritisch zu werden droht.»

«Rike, wir brauchen sofort Reaktorkontrolle, Sensoren und Triebwerke.»

«Marik, ich brauche mehr Speicher.»

War das etwa ein KI-Scherz? Er sah wieder nach Kira. Verdammt, bei der Schwerelosigkeit konnte er auch nicht ihren Kopf richtig säubern, wo das Blut langsam verkrustete und im Fell hängen blieb. Er hatte sich mit seinem Schwanz an einer Gurthalterung eingeklinkt und zog sich daran herunter, so dass er ganz normal stehen konnte. Er streichelte Kira sanft.

«Marik, ich habe jetzt Zugang zur Haupttriebswerkkontrolle.»

«Rike, 0,1 beschleunigen.»

«Marik, Zustand Triebwerke ist überhitzt. Können erst wieder in 0170 eingesetzt werden.»

Er fluchte auf Fallerianisch. «Rike, wir brauchen unbedingt Schub. Status Korrekturtriebwerke?»

Doch Rike schwieg wieder.

«Marik, die Spulen sind wieder im Stand-By bei 178 % SOS läuft.»

Das half auch nicht weiter. Ohne Sensoren und Haupttriebwerke konnten sie kaum springen. Sacht, ganz sacht fuhr er über Kiras Fell. «Kira, komm, bitte lass mich hier nicht im Stich. Los, Katzen sind doch so robust. Kira, bitte wach auf. Wenn wir bald auf Fallerian sind, das verspreche ich dir, dann lass ich mich offiziell als dein Juniorpartner eintragen. Das werden wir dann im Llanaploß feiern.» Und so brabbelte er immer weiter, bis sich wieder Rike meldete: «Marik, die elektrothermischen Korrekturtriebwerke achtern sind wieder verfügbar.»

«Rike, 50 % oder 0,1, was niedriger ist. Ganz langsam beschleunigen. Vektor egal.»

Sofort setzte ganz sanft der Schub ein. Noch ein letzes Mal polterte das lose Ladungstück dumpf. Doch kurz darauf waren sie tatsächlich bei 0,1. Endlich konnte er wieder schlucken, ohne das Gefühl zu haben, sich gleich zu übergeben. Und er konnte Kira waschen. Endlich konnte er wieder etwas für sie tun. Trotzdem sah sie immer noch übel aus.

Nach gerade einmal 0010 wurde die Ruhe abrupt unterbrochen, als unvermittelte das Schiff nach rechts schwenkte, zusammen mit einem dumpfen Puff. Gleichzeitig fühlte er wie einen leichten Schlag. Als er die Dampfwolken vor den Fenstern sah, wusste er, was passiert war: Die supraleitenden Spulen der Abschirmung waren über die kritische Temperatur von 100 Kelvin gekommen und hatten ihre Supraleitfähigkeit verloren. Daraufhin sind sie praktisch sofort verdampft und das Feld von einigen Kilotesla brach teilweise zusammen. Durch den Schiffsrumpf mussten dabei einige Millionen Ampère geflossen sein. Jetzt sah er den aus den leckenden Leitungen verdampfenden Stickstoff. Sie boten einen eindrucksvollen Anblick: achtern entwich rotglühendes flüssiges Lithium aus der kaputten Reaktorkühlung, aus zahlreichen Lecks zische Luft ins All und dazu die riesige Wolke aus dem verdampfenden Stickstoff.

Und sie mussten hier weg, sie waren viel zu nahe an dieser Sonne, um mit der halbzerstörten Abschirmung lange hier zu bleiben, ohne den Strahlentod zu sterben. Verdammt, warum meldete sich Rike nicht? Die Rumpfhülle sollte doch das meiste diesmal abgehalten haben. Endlich kam langsam aus dem Lautsprecher: «Maariikk, Aabschiirrmmuunngk Schteuerrboordt siebnn Prroossänntt.»

«Rike, Notsprung mit Korrekturtriebwerken an den Systemrand.» Der Raum faltete sich unendlich langsam, aber nicht genau so, wie er sollte. Vielleicht lag es an der fehlenden Abschirmung, vielleicht hatte Rike den Ausgleich nicht im Griff. Der SI-OP in seiner Brust prickelte, als er die dadurch freigewordene Feldenergie aufnahm.

Die ganze Zeit über änderte sich das Feld ständig. Dann waren sich für einen Bruchteil plötzlich in 3D. Von diesem Moment blieb ein leichter Brandgeruch in seiner Nase. Und wieder waren sie im 3D, diesmal fast 0002. Dann faltete sich wieder der Raum, doch jetzt äußerst ungleichmäßig. Dann fielen sie wieder in den 3D. «Rike, Sprung abbrechen! Status Primärsysteme!»

«Marik, Status: Reaktor elektrisch 714 % nuklear überkritisch, thermische Leistung unbekannt, Triebwerke 44 % Sprungsysteme 120 % Hüllenintegrität 74 % Abschirmung 51 % insgesamt, Abschirmung Steuerbord ausgefallen, Reaktorkühlung vermutlich ausgefallen. Keine Kommunikation zu 4D-Scanner, Reaktor, vordere Korrekturtriebwerke. Weitere Meldungen vorrätig.»

«Rike, du solltest doch die Reaktor stilllegen, sofort!»

Rike antwortete sofort: «Marik, immer noch keine Kommunikation zu den Reaktor. Die Notsysteme sollten Reaktor bei 210 % automatisch herunterfahren. Dies entspricht etwa 200 % elektrischer Leistung. Gemessene Leistung ist 522 %

«Verdammt! Rike, höchste Priorität für die Abschaltung des Reaktors.» Dann lehnte er sich einen Moment zurück und atmete ein paar Mal tief durch. Immerhin waren sie jetzt am Rand des Systems, ohne von einigen der Brocken im System im 4D getroffen zu werden, was er insgeheim befürchtet hatte. Da fiel ihm wieder der Brandgeruch ein. «Rike, alles außer Cockpit entlüften, Feuer an Bord!»

«Marik, Reaktor lässt sich nicht stilllegen. Teilweise Kommuniktation deutet auf den Beginn einer Instabilität hin. Kritisch in 0071. Gemäß § 7.2 müssen wir uns, wenn wir dazu noch in der Lage sind, mindestens einen Lichttag von der nächsten Siedlung entfernen. Sollen wir springen? Sprungdauer für einen Lichttag sind 0068?»

Die armen Schweine auf der Petterbur-Station waren keinen Lichttag entfernt. Höchstens zwei Lichtstunden. Veilleicht hatte man dort sogar ihren Signatur empfangen. Mit etwas Glück würden sie sogar in weniger als 0070 gefunden werden. Doch dann? Wenn es den Reaktor zerriss, und wenn dabei doch für eine kurze Zeit eine der Spulen zünden sollte, dann wäre das System ein einziger Trümmerhaufen, vielleicht gäbe es auch eine Raumverzerrung von vier oder mehr. Sowas in der Nähe der Station würde tausende Tote bedeuten. «Rike, wir springen so weit, wie wir können. Warte einen kleinen Moment. Funk an Station: Station für Rike, wir haben einen instabilen Reaktor und werden so weit springen, wie wir können. Ende. Bleib weg Signal dazu. Rike?»

«Marik, ist erledigt. Springen»

Naja, zumindest versuchte Rike es. Der Raum faltete sich hin und zurück, es war mehr wie bei einem Stroboskop. Der SI-OP summte vor sich hin. Dann fielen sie endgültig zurück in den 3D. Marik schrie, als der SI-OP diesen letzten Energiestoß aufnahm. Er öffnete wieder die Augen. Sie waren schwerelos, es war dunkel, erst nach 0005 oder ging das Licht und die ersten Instrumente wieder an. Auf dem Bildschirm stand: ,,Status: Spulen verdampft, CPU-KI zu 94 % unbrauchbar. Habe mich trotzdem gefreut, mit euch zu fliegen. Wo kommen KI nach dem endgültigen Ende hin?" In der letzen Zeile lief ein Countdown von 0017 herunter.

Vorsichtig schnallte er Kira los und gab ihr drei Dosen Kajol. Er konnte keinen Puls und auch fast keinen Atem fühlen. Er umarmte sie, streichelte ihr Fell und weinte. Endlich begann Kira aufzuwachen. Kajol, so sagte man, würde auch Tote für eine Viertelstunde ins Diesseits holen.

«Kira, hörst du mich? Ich bin es, Marik, dein Kater. Bitte wach noch einmal auf.»

Kira blinzelte tatsächlich.

«Kira, hörst du mich. Ich bin es, Marik, ich liebe dich.»

Doch Kira reagierte nicht weiter.

Dann hallte eine Sprungwarnung durch das Schiff, der Bildschirm und das Licht erlosch. Rike war tot. Der Reaktor würde gleich folgen.

Er spürte es wie in extremer Zeitlumpe. Es begann im SI-OP, dann spürte er es im ganzen Körper. Draußen glühte der immer noch verdampfende Stickstoff im roten Widerschein des Reaktors. Es begann jenseits des Schotts zu knistern. Er warf seinen Kopf zurück und wollte schreien.


Und für alle die es kitschig mögen ...

Er stand auf einem Planeten im Nichts. Er konnte nicht einmal den Boden sehen, nur fühlen. Dann stand Jerka neben ihm, er konnte sie klar erkennen, auch wenn alles andere grau war. Marik sah sie Hass erfüllt an. «Warum hast du nichts getan? Du musst es doch gemerkt haben?»

«Hallo, Marik Sewastopol.» Sie sah ihn betrübt an. «Ich bin Schuld, dass du es noch nicht gelernt hast.»

«Nun, rede nicht in Rätseln. Warum hast du uns nicht rausgeholt.»

Jerka schüttelte stumm den Kopf. «Ich durfte nicht.» Sie schluckte. «Glaub mir, es tut mir schrecklich Leid um Kira. Bitte glaube mir, wenn ich irgendetwas hätte tun können, ich hätte es getan.» Dann weinte sie richtig. «Du wirst es bald verstehen.»

«Bald verstehen?» Marik war wütend. «Bald verstehen! Das versprichst du mir schon so lange, wie ich dich kenne. Doch ich verstehe immer noch gar nichts. Und Kira ist tot und ich, und ich ... Wo sind wir hier eigentlich?»

«Im 4D, wo sonst? Du bist mit deinem SI-OP gesprungen, als das Schiff verglühte. Aber nicht zusammen mit Kira. Es tut mir wirklich Leid. Los, die anderen warten.»

«Aber wohin?» Doch dann spürte es auch Marik Sewastopol von Samul und ließ sich vom SI-OP ziehen.


Kabor stöhnte. Sie fühlte sich wie durchgemangelt.

«Von außen sah die KB-32 aber hübscher aus», sagte eine Stimme hinter ihr. Sie fuhr herum. Dort stand ein Mensch; halt, ringelte sich nicht ein Schwanz dort um den Oberschenkel? Und hatte er nicht Katzensprache gesprochen?

«Hallo, ich bin Marik», sagte er. «KI, Spulenstatus?»

«Die KI» antwortet nur mir, wollte sie sagen, als die KI meldete: «Spulenstatus 117 %»

«Wer bist du?», fragte sie.

«Interessant. Die meisten fragen mehr, wie ich an Bord gekommen bin, und die, die zuerst nachdenken, fragen gar nicht mehr. Außerdem wäre es nett, wenn du mir nun deinen Namen verraten würdest, oder soll ich die KI fragen?»

«Ich bin Kabor von Senka.»

«Senka.» Er hob die Augenbrauen. Die Katze war verwirrt. «Möchte wissen, was du verbrochen hast, damit sie dir diesen Schrotthaufen andrehen konnten.»

«Du bist ein Sprungreiter», stellte sie mit großen Augen das Offensichtliche fest. «Einmal hatte mir eine alte Katze davon erzählt.»

«Viellicht könnten wir zur Sache kommen. Also, wenn du mit diesem zerrütteteten Schrotthaufen noch igendwo ankommen willst, muss die nächste Zündung eine manuelle sein. Ich werd's dir zeigen.»

«Du bist doch völlig.» Kabor biss sich auf die Zunge. Das konnte man nicht zu einem Sprungreiter sagen. «Na gut. Aber, ehrlich gesagt, ich glaube nicht an Sprungreiter.»

Marik zuckte mit den Achseln. «Ich kann ja wieder gehen.» Doch dann grinste er sie an. «Aber ich muss zugeben, dass du eine der hübschesten Katzen bist, die mir in den letzten zwanzig Jahren begegnet sind.»


Also seid gewarnt Schiffer, denn von Zeit zu Zeit spielt er immer noch gerne Streiche mit euch!


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