Bild Schrödingers

* 12. August 1887
+ 4. Januar 1961

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Berühmte Physiker
ERWIN SCHRÖDINGER - Eine Lektüre
Professur

Sein Studium in Jena, Stuttgart und Breslau

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Erwin Schrödinger als junger Dozent (Q4)

 Im Herbst des Jahres 1919 erreichte den jungen Gelehrten ein Angebot der Jenaer Universität, das er annahm. Der Reiz, Wien zu verlassen, lag einerseits in dessen politischer und ökonomischer Lage Österreichs nach Kriegsausgang, die die Berufsaussichten Schrödingers schmälerten. Andererseits war zwar der Lehrstuhl des im Krieg gefallenen Hasenöhrls frei, aber die Möglichkeit der Berufung Schrödingers schien weder zu bestehen noch lohnend zu sein. Außerdem hatte das wissenschaftliche Leben in Deutschland zu jener Zeit auf einen theoretischen Physiker eine besondere Anziehungskraft. So bekam Erwin Schrödinger für das Sommersemester 1920 einen Lehrauftrag in Elektronen- und Quantenlehre, wo er - so die philosophische Fakultät Jena - sich "in der kurzen Zeit seiner hiesigen Tätigkeit ... im Laboratorium und als Lehrer bestens bewährt [hat]." Trotz der sich guten Entwicklungsmöglichkeiten, die Jena bot, verließ er die Universität nach einem Semester.

Die Ehre, als besoldeter Extraordinarius an die Technische Hochschule Stuttgarts berufen zu werden, erschien Schrödinger zu groß, daß er diese nicht ablehnen konnte, zumal diese auch höher bezahlt war als die Jenaer Stelle. In Stuttgart traf Schrödinger auf  den Experimantalphysiker Erich Regener, der lange Jahre in Berlin zum Kreis junger Wissenschaftler um Otto Hahn, Gustav Hertz und Lise Meitner zählte. Doch blieb er nur während des Herbstsemesters 1920 in Stuttgart. Immer mehr Hochschulen - Kiel, Breslau, Hamburg, Zürich und Wien - warben mit immer besseren Bedingungen zu Beginn des Jahres 1921 mit einer Professur für theoretische Physik.

Zunächst ging er an die Universität Breslau (Wroclaw), die unter den deutschen Universitäten einen ausgezeichneten Ruf besaß. Auch hier hielt Schrödinger nur ein Semester lang Vorlesungen, und in seinen akademischen Vorträgen waren ihm stets die eigenen Mitschriften Hasenöhrls Vorlesungen Vorbild und Ratgeber. Bereits wenige Wochen nach Amtsantritt erwog die Universität Zürich, Schrödinger auf den Lehrstuhl für theoretische Physik zu berufen, den vor ihm keine Geringeren als Albert Einstein und Max von Laue inne hatten. Damit war er an einer der angesehensten Universitäten im deutschsprachigen Raum und auf der oberen Stufe der akademischen Berufungen angelangt.

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Erwin Schrödinger (Q6)

© Mike Friedrich and Daniel Schmidt

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