Bild Schrödingers

* 12. August 1887
+ 4. Januar 1961

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ERWIN SCHRÖDINGER - Eine Lektüre
Potential

ÜBERLEGUNGEN ZUR WELLENMECHANIK

Anhand eines einfachen Experiments und einer darauf basierenden Überlegung wird die Problematik der Wellenmechanik dargelegt.

Man stelle sich einfach vor, daß ein Elektron in einem eindimensionlen Behälter sei (einem linearen Potentialtopf). Wenn man eventuelle Bewegungen in Betracht zieht, dann erweist sich nicht um „Ruhe" handelt, sondern um eine stehende Welle. Ein stationärer Zustand könnte hiernach eine stehende Welle sein.
Um diesen Sachverhalt zu beschreiben, führte S. eine rein mathematische Überlegung durch, die sich aber praktisch als sehr einfach erweist: Die sogenannte -Funktion.
Mechanischer Analogverusch - stehende Welle

Durchführung:
Ein Extender bringt mit sinkender Wellenlänge der Länge l eine Saite zum Schwingen. 
Beobachtung:
Bei einer bestimmten Frequenz kommt es zu stehenden Wellen. Nach einem bestimmt Abstand kommt es wieder zu stendenden Wellen. Nur wenn eine ganze Anzahl von halben Wellenlängen in die festen Wände paßt, treten die Knoten und Bäuche der stehenden Welle auf. 

Dabei gilt: 

n=

2 l



n + 1

Gedankenversuch zum eindimensionales Modell
Man überträg diesen Sachverhalt auf ein Elektron, das sich in einem Rohr frei bewegen kann und auf das keine Kraft wirkt, dessen potentielle Energie Null sei, und von Wänden mit dort unendlich großer potentieller Energie umgeben sei.

Nach Heisenbergs Umbestimmtheitsrelation ist

h

 

(G1)

p >=


=> 

(G2) 

xp h

Wenn x die Länge des Potentialtropf a ist, 
dann gilt für den Impuls der Unschärfe:

h

(G3)

p


a

Wenn wir wie Schrödinger die De Broglie-Beziehung anwenden, dann hat das Elektron eine Wellenfunktion mit einer bestimmten Wellenlänge, denn bei einem Impuls größer als Null ist es nicht in Ruhe. Da außerhalb der Wände die Aufenthaltswahrscheinlichkeit |  |2 Null ist und die Funktion  stetig ist, muß  an der Innenseite der Wände auch Null sein.


Legende der Abbildung rechts:
oben:-Funktion im linearen Potentialtopf zum Zeitpunkt maximaler Elongation 
mitte:   entsprechende Funktion der Wahrscheinlickhkeitsdichte ||2 
unten: Anzahl der Punkte ist ein Maß, das Elektron längs der Strecke a anzutreffen.

Für die Funktionen gilt demnach:

(G4)


n=a

; n=1,2,3,4..

2

Nach Umstellen und Substituieren der Gleichung (G1) 
und der De Broglie Hypothese

h

(G5)

=


gilt dann

me v

h n 

(G6)

v =


2 a me

Die gesamte Energie des Elektrons berechnet sich aus:

1

(G7)

E = Epot

+ E kin =

0 +


me v2

2

Die Kombination mit der Gleichung (G4) ergibt sich:

h2

(G8)

En =


n2

8 a2 me

Deswegen ist tritt die Energie des Elektrons Quantenportionen auf, 
wobei sie proportional der Quantenzahl n zunimmt. 
Daraus ergibt sich für ein Teilchen der Masse m folgendes:

h2

(G9)

En =


8 a2 m

Auch bei einer Temperatur von 0 Kelvin gilt dieses Gleichung.
Die Quantenzahl n nimmt im BOHRschen Atommodell die Nummer der Bahn ein, nur daß beim Wellenmodell sich die Quantenzahl zwangläufig ergibt.

Denkbare Realisierung
Um Potentialwände zu erzeugen, erzeuge man ein elektrisches Feld zwischen einem negativ geladenen Bleche und einem positiv geladenen Maschendrahtnetz, das Elektronen nicht behindert.

Durch eine winzige Öffnung durchgeschossen wird ein Elektron zwischen den Potentialwänden ständig reflektiert.
Schrödinger setzte sich das Ziel, aus einem bestimmten Potentialverlauf die passende y-Funktion zu gewinnen, und ihr anschließend die Energiewerte zu berechnen.

Parabelförmiger Potentialtopf

Jedoch sind Atome nicht linear. Betrachten wir also zuerst eine parabelförmigen Potentialtopf. 
 

 
 


Legende der Abbildung rechts:
links:-Funktion 
rechts: Wahrscheinlichkeitsdichte ||2 

Je höher die Funktionwerte des Wahrscheinlichkeitsdichte sind, desto öfter kann das Elektron am Ort y angetroffen werden. 
Wächts die Knotenzahl der stehenden Welle, so gibt es auch mehrere Bereiche, bei denen das Elektron mit großer Wahrscheinlichkeit angetroffen werden kann. 
Mögliche Zustände für unterschiedlichste Knotenzahl des drei-dimensionalen Raums und den Bezug zur Energie zu finden, machte sich Schrödinger zur Aufgabe.

© Mike Friedrich and Daniel Schmidt

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